08:13 – Cebu, Appartement, 13 Dezember 2009

So, dann waren wir nun mal in Cebu Stadt um einige besorgungen zu erledigen. Schließlich braucht man ja auch mal einen ordentlichen Computer, Stuhl, Bildschirm und noch so einige andere Sachen. Das zum unwichtigen Teil, hier nun dann aber das wichtigste!

Ich habe nun endlich mal erlebt was in dem Krankenhäusern dort abgeht.

1. Krankenhaus, oder eher Ärztehaus: 1,5h Wartezeit = doof.
2. Krankenhaus, Universitätsklinig: 0 Minuten Wartezeit = 500 Peso = keine 10 Euro = Genial

Das ist nicht einmal unsere normale Praxisgebühr. Dafür aber sofort dran gekommen + 15-20 Krankenschwestern die einen umschwärmen + 4 Ärzte und noch 1. Oberärztin, einfach nur heftig wenn die einen dann umkreisen und fragen was einem fehlt.. 2-3 kümmern sich darum das einem der Blutdruck gemessen wird, der Rest lächelt einen immer nur aufmunternd zu während gefühlte vier + Arzt versuchen einen selbst gewickelten Verband zu lösen, ehe man sie dann freundlich darauf hinweist das sie das Ding einfach zerschneiden sollen.

~ 500 Peso für Emergency Room
~ 450 Peso für eine Blutanalyse
~ 900 Peso für eine Bakterienkulturirgendwas
~ 1500 Peso für restlichen Kram

Das sind insgesamt keine 50 Euro für etwa 3h Krankenhaus Aufenthalt und der Umsorgung.

Aber um gleich wieder zu beruhigen, der Grund für den Aufenthalt war nichts allzu schlimmes. Nur Cebu ist halt eine recht dreckige Stadt wenn man so will. Keine Kanalisation und derlei, dafür aber riesige Rinnsteine in denen die Fäkalien, Müll und alles andere abgelassen werden. Da ich ja aber halt für meine Unachtsamkeit nicht gerade unbekannt bin, habe ich mich natürlich dort Spontan lang gelegt und mir von der Wade bis zum Knie die Haut recht tief aufgeschürft.
Habe das ganze dann halt selber mit Jod, hier nur als Iodine bekannt, gereinigt und einen Verband darum gewickelt. Betaisodona Salbe habe ich nicht erklärt bekommen, also musste das halt ausreichen. Da es dann am nächsten Morgen halt dennoch stark am eitern war, bin ich eben kein Risiko eingegangen und die Krankenhäuser abgeklappert.

Jetzt habe ich halt 1 Woche Meerverbot verordnet bekommen, muss die Verletzung weiter mit Iodine einreiben und habe zusätzlich, was man hier scheinbar gerne macht, für den Fall der Fälle noch ein Penicillin bekommen was ich ebenfalls eine Woche nehmen soll, das gar nicht erst die Chance auf eine größere Infektion besteht.

Und wie geschrieben, das scheint hier, insbesondere bei Menschen mit Geld, der Fall zu sein das sie zum einen durch die Medikamente ja auch noch mal Geld bekommen, aber auch sonst sehr schnell vorbeugend Behandelt wird. Wenn das Geld halt da ist.

Somit habe ich dann halt auch gleich mal ein wenig Krankenhausluft schnuppern können und kann da nun aus eigener 'Erfahrung' sagen dass die Wirklich nicht zu verachten sind.

1 Kommentar:

  1. Lese gerade deinen gesammten Blog chronologisch (versteht sich :D ) und bin hier hängengeblieben um einen Kommentar abzugeben bzw. ne kleine Geschichte zu erzählen.

    Habe diesen Sommer auf den Philippinen verbracht und da hat es mich erwischicht. Kalte Spaghetti auf einer Geburtstagsfeier. Bin ja kein Fan von kaltem Essen, habe aber trotzdem zugelangt. Haben alle anderen ja schließlich auch.

    Diesen Akt der Höflichkeit werde ich am Tag darauf bitter bereuen. Sporadisch wiederkehrende Bauchschmerzen und Durchfall. Das hat sich weitere Tage so hingezogen bis ich mich entschloss, da sich von selbst keine Besserung einstellte, mich ins Krankenhaus begeben.

    Zuvor habe ich versucht irgendwo Kohletabletten aufzutreiben. Leider vergebens. Die Filipinos waren regelrecht entsetzt, als ich ihnen erklärte was ich haben wollte.

    Da saß ich nun Sonntags im Emergency Room. Endlose Wartezeiten. Ärtzte und Schwestern schwirren herrum. Angestellte, die sich womöglich aus Arbeitsmangel vor dem Ventilator stehend die Zeit vertreiben. Kurz bevor ich vor Langeweile wegpennte, kam doch noch eine Ärztin die mich befragte und untersuchte. Nach einigen Verständigungsproblemen habe ich verstanden was sie wollte.

    Eine Stuhlprobe? Geht klar. Da saß ich nun wieder mit einem kleinen "Containter" (Plastik-Becher) in der Hand, bedruckt mit meinem eigenen Strichcode. Ich hatte die letzten Tage kaum etwas gegessen, da mir immer übel wurde, deshalb entschloss ich mich morgen mit befülltem containter, versteht sich, wiederzukommen.

    Nächster Tag im Labor "Good Morning". Gut befüllten (Scherz) Container abgegeben. 50 Pesos blechen. Eine Stunde warten. Die Behandlung vom Vortag kostete übrigens nichts. Ergebnis: keine Amöben, Parasiten oder sonstiges Ungetier. Erleichterung stellte sich ein. Ich fühlte mich irgendwie auch schon besser als die Tage davor. Jedoch wusste ich nicht weshalb. Naja ab zur Ärztin von gestern. Soll heißen: Warten, warten, warten. Als sie die Ergebnisse sah meinte sie es sei alles in Ordungn und ich solle auf den Oberarzt warten, denn nur er hat die berechtigung mich zu entlassen. Er habe jedoch gerade ein Meeting. "Warscheinlich mit einem Ventilator", schmunzelte ich. Nach fast 2 Stunden (!), als der Platikstuhl schon langsam nachgeben wollte, kam er endlich um mich nach einem kurzen Smalltalk zu entlassen.

    Nach ein paar Tagen, da kam es mir. Ich habe morgens immer Sandwiches mit einem scharfem Käse-Aufstrich gegessen. Anscheinend bekam dies meinem Magen nicht gut. Habe einen etwas empfindlichen MAgen. Nachdem ich den Aufstrich in die Tonne verabschiedete, war ich wieder top fit. Jedoch weiß ich bis heute nicht genau was es war. Spaghetti oder Aufstrich? Egal, ich bin wieder gesund! :D

    mfg

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